Die Meister-Schüler-Tradition geht auf Lord Shiva zurück. Der Schüler entwickelt vollkommenes Vertrauen und Glauben und wird schließlich eins mit dem Meister. So wie alle Flüsse, die in den heiligen Ganges münden, sich mit seinen Wassern vermischen, so mündet das Bewusstsein des Schülers in jenes des Meisters. Meister und Schüler haben eine langen gemeinsamen Weg. Es wird gesagt, dass Gott alle Lebewesen liebt, mehr noch als Eltern ihre eigenen Kinder lieben – und der Meister liebt seine Schüler noch mehr als Gott. Der Schüler ist wie ein geistiges Kind des Meisters und der Meister bereitet den Schüler darauf vor, seine spirituelle Energie aufzunehmen und sein spirituelles Erbe zu übernehmen.
Viele sind bereit, deine materielle Erbschaft anzutreten, aber nur wenige sind bereit und fähig, deine spirituelle Erbschaft anzunehmen. Das spirituelle Erbe kann nicht genommen und auch nicht gegeben werden. Es wird auf subtile Weise vom Meister auf den Schüler übertragen. Nicht nur einer, sondern viele können das spirituelle Erbe empfangen. Ihr könnt euch vorstellen, mit wie viel Sorgfalt, Liebe und auch Strenge ich versuche, es an Avatarpuri und auch an viele andere weiterzugeben. Viele Diamanten sind da, ich muss sie nur noch weiter abschleifen und polieren, um ihren Glanz zu erwecken.
Vor langer, langer Zeit, lebte im Himalaya zwischen Kedarnath und Badrinath, hoch oben in den Gipfeln des Himalaya, ein großer Heiliger: Sri Alakh Puriji. Im Mahabharta könnt ihr nachlesen, dass die fünf Pandavas und Draupadi zu Akakh Puriji (oder Alka Puriji) gingen, um seinen Segen für ihren Weg zum Himmel zu erbitten. Vier der fünf Brüder und Draupadi konnten den steilen Weg durch das Gebirge, durch Eis und Schnee nicht schaffen. Sie gaben ihren Körper auf. Nur Yudishthira und sein Hund erreichten lebendig das Himmelstor.
An dem Platz, wo Sri Alakh Puriji lebte, im hohen Himalaya, entspringt der legendäre Fluss Alakhnanda. In Gangotri ist die Quelle des Bhaghirati, dort wo der große König und Heilige Bhaghirat seine spirituelle Sadhana vollbrachte. Er rief Mutter Ganga vom Himmel herab. Als sie in einer gewaltigen Flut vom Himmel stürzte, fürchteten alle, die reißenden Wassermassen würden die Erde auseinander sprengen. Sie rannten zu Lord Shiva und flehten um Hilfe. Und Shiva bändigte die Flut des Ganges mit seinem Haar. Die beiden Flüsse Bhaghirati und Alakhnanda vereinigen sich in Devprayag, und werden von dort an GANGES genannt.
Die höchstgelegene Siedlung in Indien wird (nach Alakh Puriji) Alakha genannt. Auch heute noch lebt er dort in seinem Pranakörper. Selten zeigt er sich seinen Ergeben und gewährt ihnen seinen Darshan. Sri Devpuriji vom Ort Kailash in Rajasthan wurde von Alakh Puriji gesegnet und kehrte mit Shivas Segen nach Rajasthan zurück. Er vollbrachte viele Wundertaten – sogar Tote erweckte er wieder zum Leben. Darüber könnt ihr im Lila Amrit lesen. Sri Devpuriji übermittelte seine spirituelle Weisheit an Sri Mahaprabhuji, den wir als unseren Großmeister verehren. Unser verehrter Holy Guruji diente Mahaprabhuji viele Jahre und erhielt Mahaprabhujis ganzes spirituelle Erbe.
Wenn ein Schüler das spirituelle Erbe erhält, erlangt er Atma Gyana und wird frei von allen Karmas. Was immer er macht, es berührt ihn karmisch nicht mehr. Wenn du ihn verehrst, so kommt seine spirituelle Energie zu dir. Wenn du an ihm zweifelst und negative Kritik übst, wird sein physisches Karma auf dich zurück wirken. Daher lehrt die heilige Überlieferung, sich zu ergeben, zu akzeptieren und Verehrung zu entwickeln.
Holy Guruji übergab mir das göttliche Licht, und ich nahm die Verantwortung auf meine Schultern, das göttliche Wissen in der ganzen Welt zu verbreiten. Ihr und ich haben dieses spirituelle Erbe von Holy Guruji empfangen und es liegt nun an uns, es weiter zu tragen.
Dies ist die Geschichte unserer spirituellen Linie.
Bevor ihr ein Schüler eines Meisters werdet, sollt ihr seinen Hintergrund und seine spirituelle Linie wissen. Denn es gibt viele "self-made Gurus", die keine echten Wurzeln haben.
Unsere spirituelle Quelle ist Gott Shiva selbst. Lest darüber im Lila Amrit nach.
Gott segne euch.
Hari OM