Vor kurzem habe ich in einem Artikel einen bemerkenswerten Satz in Sanskrit gelesen, übersetzt in Hindi. Dieser Satz war ein Rishivakya. Rishis waren die großen Weisen Indiens. Rishivakya und Guruvakya sind dasselbe. Rishis lehrten das Wissen über die Schöpfung. Brahma hat verschiedene Geschöpfe mit unterschiedlichen Eigenschaften geschaffen. Es ist bekannt, dass der Schöpfer auf diesem Planeten 8,4 Millionen verschiedene Arten von Lebewesen kreierte, alle geschaffen aus den 5 Elementen. Eines davon ist der Mensch. Die Rishis erklärten, dass nichts ohne einen Sinn geschaffen wurde. Alles, einschließlich des Planeten selbst, des Lebens auf diesem Planeten, der Vegetation, des Lebens im Wasser, in der Luft und auf der Erde, alles hat seine Bedeutung, seine Aufgabe. Um diese Aufgabe zu erfüllen, sind wir hier.
Missachtest du diese Aufgabe und erfüllst den Sinn deines Daseins nicht, hast du versagt und wirst die Lektion immer und immer wiederholen müssen. Viele Geschöpfe auf diesem Planeten haben als einzigen Sinn hier zu sein und ihr Schicksal zu durchleben. Sie haben keine Wahl. Auch wir Menschen müssen unser Schicksal durchleben, wir aber haben eine Wahl – die Wahl Karma zu tun.
Zuerst wird das Schicksal geschaffen, dann wird das Leben gegeben. Andere Geschöpfe können nicht wählen oder etwas verändern. Sie müssen ihre Lebensspanne einfach durchleben. Menschen besitzen einen Intellekt und Viveka (Vernunft), daher haben sie die Möglichkeit zu entscheiden, etwas zu tun oder nicht zu tun. Aus diesem Grund ist der Anspruch bzw. der Sinn des menschlichen Lebens ein größerer. Essen, Schlafen, Kinder zeugen - all das machen auch die Tiere. Vollbringt ein Mensch nichts anderes, so besteht kaum ein Unterschied zwischen ihm und einem Tier. Menschen haben eine höhere Verpflichtung, eine größere Aufgabe im Leben.
Die Hauptaufgabe des menschlichen Lebens ist Gyana, Wissen, zu erlangen.
Mit Wissen ist Atma Gyana, Selbst-Erkenntnis und Selbst-Verwirklichung, gemeint. Wenn du ohne Selbst-Verwirklichung stirbst, hast du den Sinn deines Lebens verfehlt. Das bedeutet, dass du die Chance vergeben hast, die dir im menschlichen Lebens geboten wird. Um dieses Wissen, diese Verwirklichung zu erlangen, solltest du ein rein sattvisches Leben führen, das heißt ohne Fleisch-, Eier-, Alkohol- und Drogenkonsum. Ein sattvisches Leben ist sehr, sehr wichtig, da nicht-sattvische Nahrung bzw. Drogen deinen Intellekt, Buddhi, ungünstig beeinflussen. Dein Intellekt wird in eine andere Richtung gelenkt, sodass du die positiven, spirituellen Gedanken und Gefühle verlierst. Die weltlichen Genüsse erscheinen dir dann freudvoller, wogegen du ein einfaches, diszipliniertes, spirituelles Leben als langweilig empfindest.
Eine Fliege fühlt sich auf einer Sandelholzpaste äußerst unwohl und bekommt Kopfschmerzen. Auf Exkrementen hingegen ist sie in ihrem "Element". Sperrt man jedoch eine Honigbiene auf dem Land in eine offenen Toilette ein, wird sie entfliehen so schnell sie kann und hinaus in den Garten zu den Blumen und Blütensträuchern fliegen. Es kostet sie einige Stunden Pranayama, um sich von der schlechten Ausdünstung zu reinigen!
Deshalb kann es ein unspiritueller Mensch im Satsang nicht lange aushalten. Entweder er geht weg oder schläft ein, was ein Zeichen von negativem Karma und schlechtem Schicksal ist. Mala, Vikshepa und Avarana bedecken sein Bewusstsein. Welche Behandlung kann da helfen? Die Behandlung ist Satsang. Wenn der Arzt dir eine Medizin injiziert, ist dies das erste Mal unangenehm, wenn jedoch die Injektion deine Gesundung fördert, wirst du auch anderen raten, sich ebenfalls eine solche Spritze geben zu lassen.
In dem Rishivakya wurde gesagt: „Das menschliche Leben wurde gegeben, um Wissen zu sammeln und zu verwirklichen.“
Der menschliche Geist, die menschliche Seele, das menschliche Bewusstsein, der menschliche Intellekt, menschliche Qualitäten und menschliche Fähigkeiten sind wunderbar und unbeschreiblich. Gott hat dir ein gesegnetes Leben gegeben, ein göttliches Leben.
Ihr seid als göttliche Lebewesen inkarniert und verhaltet euch wie sehr niedrige Geschöpfe.
Der große Heilige Achalramji Maharaj sagte in einem seiner Bhajans: “Jeder mag Süßes. Die beste Süßigkeit ist diejenige, die dich unsterblich macht, wenn du sie isst. Genieße solche Süßigkeiten, die dich unsterblich machen oder dir das Wissen über Unsterblichkeit schenken. Das sind wahre Süßigkeiten.“
Achalram fährt fort: “Durch Ausleben der weltlichen Genüsse und Freuden wirst du niemals vollkommen zufrieden gestellt. Was immer du tust, am nächsten Tag wünschst du dir wieder etwas.“ Gibt es irgendetwas, das du bekommen kannst, das keine weiteren Sehnsüchte auf „mehr davon“ in dir schafft? – Ja doch, es gibt etwas! Wenn du eine Ohrfeige bekommst, auch „karmische Ohrfeige“ genannt. Diese erhältst du, ob du willst oder nicht.
Es gibt nichts auf der Welt, das deine Wünsche für immer erfüllen kann. Im Gegenteil, jeden Tag wächst der Durst in deinem Geist. Das ist wie eine unheilbare Krankheit. Du bekamst einen menschlichen Körper und du hast noch immer Wünsche? Du verschmähst den Nektar und trinkst das Gift? Das wird Konsequenzen haben: Jede Aktion hat eine Reaktion und jede Reaktion wird wieder eine Aktion auslösen. All unser Tun hat Auswirkungen, jeder Schritt wird gezählt, ob es ein Schritt nach vorne, zur Seite oder rückwärts ist. Wie bedauernswert sind diejenigen, die einen menschlichen Körper besitzen und noch immer Wünsche haben. Sie lehnen gleichsam den Nektar ab und trinken Gift. Was werden die Folgen eines solchen Lebens sein? Unvorstellbare Schwierigkeiten.
Zitronensaft verdirbt die Milch. Gleichermaßen gibt es gewisse Dinge, die deinen Appetit auf Wünsche zügeln. Jeder Wunsch fesselt dich und je mehr Wünsche du hast, desto mehr bist du gebunden.
Vairagya ist die Zitrone, die deinen Geist von allen Wünschen befreit. Ohne Vairagya ist das nicht möglich. Vairagya bedeutet, dass alle Arten von Vergnügungen von diesem Planeten bis zu Brahmaloka für dich geschmacklos geworden sind, unwiderruflich. Wenn die Milch durch Zitrone einmal verdorben ist, kannst du dies nicht mehr rückgängig machen. Aber du kannst etwas Neues daraus machen: du kannst zum Beispiel guten Panir (Käse) daraus machen.
Die Süßigkeit, die dich unsterblich macht, ist Gyana. Das Saure ist Vairagya und der Nektar ist Weisheit und Wissen. Wenn du von diesem Wissen gekostet hast, wirst du nicht sterben; du wirst unsterblich sein. Der Geschmack dieser Mischung ist so süß und so großartig. Diese Mischung macht dich stark. Was ist gemeint mit „stark“? Furchtlos, frei von der Angst vor Tod und Geburt, über allem stehend.
Das menschliche Leben wurde dir geschenkt, um das Selbst zu verwirklichen. Verwirkliche Gyana. Ohne Wissen sind wir gleich Tieren. Daher sagte Adi Shankaracharya: „Erkenne dein Selbst.“ Nach dem Tod werden dir weder Beziehungen noch Besitztümer helfen. All dies wird hier bleiben. An weltlichen Beziehungen und Dingen zu hängen, wird blinde Moha (Anhänglichkeit) genannt.
Wir sind blind, wir schlafen. Daher sagte Holy Guruji: Bhai tuma jago re …“Oh Brüder wacht auf. Ihr verpasst eure Chance!“ Und das Ergebnis dieser verpassten Chance wird sein, dass du viele, viele Leben lang wirst leiden müssen.
Tausende, Millionen von Lebewesen versuchen sich gegenseitig zu beißen. Verglichen mit dem grenzenlosen Universum ist dieser Planet winzig. Und auf diesem winzigen Planeten essen alle Lebewesen einander auf. Das Leben isst das Leben auf. Das ist Naraka (die Hölle), das ist Leiden. Jeder hat Angst, wir haben Angst vor den Geschöpfen unseres göttlichen Vaters. Jedes Lebewesen versucht vor den anderen Lebewesen zu flüchten.
Das ist die bittere Wahrheit.
Tag für Tag vergeht und jede Sekunde, die verloren ist, ist unwiederbringlich verloren. Die Vergangenheit wird nicht wiederkommen. Du kennst die Wahrheit nicht. Daher ist das wichtigste Gyana (Wissen). Als zweitwichtigste Aufgabe kommt Ergebenheit. Ergebenheit zu Gurudev, Ergebenheit zu Gott. Bitte um Seine Hilfe. Wenn du aus ganzem Herzen bittest, wirst du diese Hilfe bekommen. Er kann das Unmögliche möglich machen! Er kann verhindern, was dir passieren würde. Gurudev ist Parabrahman (der höchste Gott). Er kann für Seine Bhaktas alles tun. Bhakta zu sein heißt, sich mit vollkommenem Vertrauen ganz und gar hinzugeben, nicht nur ein klein wenig.
Zuerst bietest du Gurudev alles an, aber wenn Er dir dann später etwas rät oder dich zu etwas auffordert, dann klagst du: „So habe ich das nicht gemeint!“, und fragst voller Zweifel : “Warum soll ich dies tun und nicht jenes?”. Zwischen Meister und Schüler sollte es keine Frage, keinen Zweifel geben.
Bhagata hi vare bega, avo Mahavir… Holy Guruji hat zu Mahaprabhuji gesagt: “Mahavir ist der größte Held, der Held aller Helden. Herr, Deine Kraft ist grenzenlos. Eines Tages, wenn uns der Tod attackiert, werden all unsere gesellschaftlichen Stellungen und Macht, alle körperlichen und geistigen Fähigkeiten belanglos. Zu Guter letzt müssen wir uns hingeben. Daher nennen wir Ihn den Allmächtigen. Der Mächtige, der über allem steht. Er ist der größte Held. Er kann uns retten, kann verhindern, dass uns irgendeine negative Energie angreift. Unter dem Schutz von Mahaprabhuji kann dich keine Magie, kein Geist, kein Fluch angreifen, weil Er da ist. Er kann jedoch nur da sein, wenn du Ihm das erlaubst.
Wenn du aber zweifelst, kein Vertrauen und keine Hingabe hast, und Ihn nur rufst, wenn du ihn gerade brauchst, dann wird er dir sagen: „Ich bin nicht dein Diener, den du rufen kannst und er springt.“ Er wird dir sagen: „Lass los. Halte Dich nicht länger an den Felsen fest.“ Er wird dein Vertrauen testen, du kennst diese Geschichte. Mahaprabhuji ist der Herr der Herren, der Tod hat keine Chance, wenn Er da ist, denn der Tod ist nur Sein Diener. Er ist unsterblich und Sein Körper ist sehr kraftvoll. Nichts kann Ihm etwas anhaben.
“Oh Herr, all diese gemeine, schreckliche Meute macht mir solche Schwierigkeiten. Herr, nimm Deinen Bogen und strecke sie nieder.“ Wer ist gemeint? Kama, Krodha, Madha, Moha, Lobha, Ahamkara. Leidenschaft, Zorn, Hass, Anhänglichkeit, Eifersucht und Ego. Das ist die “schreckliche Meute”, das sind deine Feinde. Du kannst sie nur mit Guru Kripa (Gottes Gnade) loswerden. Aber du musst Ihn einladen!
So wie Mangilalji in seinem Bhajan sagte: Re nibhana he … “Gehorche, gehorche und folge den Worten deines Gurudev.”
Bacana vale lage sa … “Wie lieb sind mir die Worte meines Meisters. Sogar wenn er zornig ist und schimpft sind sie mir so lieb. Nur ich weiß das, aber ich kann es nicht beschreiben, dieses Gefühl auszudrücken übersteigt meine Möglichkeiten. Es ist unbeschreiblich.”
Wenn du so denkst und handelst, dann ist die Straße geebnet für dich. Gib Gas. Sonst gibt es Kama, Krodha, Madha, Lobha … Du kennst die indischen Straßen; selbst wenn du ein schnelles Auto hast, gibt es Kamel-Wagen, Lastwagen, Fahrräder, … und du kommst nicht voran, weil es so viele Hindernisse gibt.
Bitte deshalb den Allmächtigen alle Hindernisse von deinem Weg zu entfernen. Wann auch immer Bhaktas in Schwierigkeiten stecken, letztendlich kommt Er um ihnen zu helfen. Er muss kommen. Aber nach welchen Schwierigkeiten! Denk nur an die Mahabharata, die Geburt Krishnas im Gefängnis, die Situation seiner Eltern dort, deren Kinder der Dämon Kamsa alle umgebracht hat. Das nennt man Schwierigkeiten! Dann musste Krishna kommen, als Devaki ihn mit reinem Herzen rief. So ist ein Gebet! Aber wenn wir beten, schauen wir auf die Uhr.
Werde eins mit deinem Körper und deiner Seele und wenn du aus ganzem Herzen betest, wird Er sofort da sein! Am Ende muss Gott kommen, und Er kommt zum Heil seiner Bhaktas.
Das letzte Vertrauen, die letzte Hoffnung für alle ist Gott. Jeder außer Ihm kann dich enttäuschen, kann dich in Schwierigkeiten bringen und dir Schmerzen zufügen.
Oh Herr, bitte durchtrenne die Fesseln der Schwierigkeiten dieser Welt. Diese Fessel hält uns gefangen. Der Jivatma wird von der Fessel der weltlichen Probleme gefangen. Nur Gott kann dich aus diesen Schwierigkeiten befreien und erretten. Bete zu Gott um deine Rettung und dass dein Leben erfolgreich sei.